International

  • Autor: Vários
  • Narrador: Vários
  • Editor: Podcast
  • Duración: 46:36:26
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Informações:

Sinopsis

«International» ist seit 1978 die Wochensendung von Radio SRF, die sich mit Politik im Ausland befasst.Reportagen und Analysen aus aller Welt liefern den Hintergrund zur internationalen Aktualität, vorwiegend von Auslandskorrespondenten und -korrespondentinnen von Radio SRF.

Episodios

  • Ukraine: Nach drei Jahren Krieg vor einer ungewissen Zukunft

    21/02/2025 Duración: 26min

    Wider Erwarten kann sich die Ukraine auch drei Jahre nach der russischen Invasion behaupten. Doch der Krieg hat das Land und die Menschen von Grund auf verändert. Wie es mit der Ukraine weitergeht, ist weiterhin ungewiss. Inessa Antonenka wurde mit ihrer Familie und dem ganzen Dorf von den Russen vier Wochen lang in einem engen Keller eingesperrt. Mittlerweile ist ihr Dorf zwar befreit und das Haus wieder aufgebaut. Doch sie wohnt lieber in der Einzimmerwohnung in der nahegelegenen Kleinstadt. Denn das Gefühl von zuhause gibt es nicht mehr und lässt sich nicht neu aufbauen. Yahidne ist dabei nur einer von vielen Schauplätzen russischer Kriegsverbrechen. Der Krieg hinterlässt bei vielen tiefe Wunden. Die letzten drei Jahre haben die Menschen und das Land komplett verändert. Der Zusammenhalt ist viel stärker, das gegenseitige Verständnis und der Nationalstolz sind gewachsen. Der Wille zum Widerstand ist weiterhin gross. Doch es gibt nach drei Jahren Krieg auch Ermüdungserscheinungen. Wie es mit dem Land weit

  • Russland: Spezialoperation im Schlafzimmer

    14/02/2025 Duración: 27min

    Präsident Putin belohnt «Heldenmütter», die der Nation viele Kinder gebären. Die tiefe Geburtenrate erfüllt den Kreml mit Sorge, besonders seit dem Krieg gegen die Ukraine. Überhaupt propagiert die russische Führung «traditionelle Werte» - die sexuellen Minderheiten bezahlen den Preis. Alexei in Sankt Petersburg ist Punkmusiker. Früher besang er Männer, doch seit die LGBT-Bewegung vom Kreml als «extremistisch» eingestuft wurde, hat er seine Songs umgetextet. Nun singt er von Freundinnen und es geht angeblich um heterosexuelle Liebe. «Natürlich ist es ein totaler Scheiss. Meine Lieder fühlen sich jetzt an wie gelogen». Die schwule Band tarnt sich und ihre Auftritte. Aus Angst vor Repression. Was bleibt, sind unterschwellige Andeutungen. «Wer sie versteht, versteht sie». Der Kreml inszeniert sich als Verteidiger von «traditionellen Werten» in einer «Schicksalsschlacht» gegen den angeblich moralisch korrupten Westen. Seit Beginn der sogenannten «Spezialoperation», dem Krieg gegen die Ukraine, sucht er verstärk

  • Hölle oder Paradies: Papua-Neuguinea zwischen den Extremen

    07/02/2025 Duración: 21min

    Papua-Neuguinea ist nur selten in den Nachrichten. Und wenn, dann geht es oft um beunruhigende Ereignisse: Naturkatastrophen, Stammeskriege, Ausschreitungen oder Gewalt gegen Frauen. Was steckt hinter diesen Berichten? Papua-Neuguinea ist ein Staat auf der östlichen Seite der Insel Neuguinea, nördlich von Australien. Es ist ein Land der Gegensätze: Auf der einen Seite unberührte Regenwälder mit grosser Biodiversität sowie jahrhundertealte, traditionsreiche Stammeskulturen. Auf der anderen Seite gewaltsame Konflikte zwischen diesen Stämmen – und ein Wettlauf um Rohstoffe und natürliche Ressourcen. Dazu kommt eine hohe Kriminalitätsrate. Auf Reisen drohen so manche Gefahren: Strassensperren bewaffneter Gruppen in entlegenen Gebieten etwa. Die Regierung versucht, zwischen den Stämmen zu vermitteln. Im vergangenen Februar gab es Friedensgespräche mit Vertretern verschiedener verfeindeter Stämme. Es gelang jedoch nicht, einen Waffenstillstand auszuhandeln. Das Misstrauen gegenüber staatlichen Autoritäten ist gr

  • Slowenien und Italien: Zwei Länder – eine Kulturhauptstadt

    31/01/2025 Duración: 26min

    Mit dem italienischen Gorizia und dem slowenischen Nova Gorica sind dieses Jahr zum ersten Mal zwei Städte in zwei Ländern als europäische Kulturhauptstadt ausgewählt worden. Die Kultur überwindet Grenzen. Jean Monnet, einer der Gründerväter der Europäischen Gemeinschaften, der Vorgängerin der EU, soll angeblich einmal gesagt haben: »Wenn ich nochmals mit dem Aufbau Europas beginnen könnte, würde ich mit der Kultur beginnen». So oder so: Wahr ist dieser Satz auf jeden Fall. Der Beweis sind die diesjährigen Kulturhauptstädte Gorizia in Italien und Novo Gorica in Slowenien. Einst gehörte Gorizia zu Österreich-Ungarn und galt als «Nizza Österreichs». Nach 1918 wurde Gorizia italienisch, und 1945 wurde die Stadt sogar geteilt. Das Zentrum gehörte zu Italien und die Aussenbezirke wurden zu Nova Gorica, einer sozialistischen Planstadt Jugoslawiens. Von 1947 bis 1954 waren beide Teile durch den Eisernen Vorhang hermetisch getrennt. Familien wurden auseinandergerissen. Später wurden die Schlagbäume schrittweise wie

  • Venedig stemmt sich gegen das Hochwasser

    24/01/2025 Duración: 26min

    Seit fünf Jahren funktioniert Venedigs Hochwasserschutz mit dem Namen «Mose». Seither sind die schweren Überschwemmungen Venedigs gebannt. Eine Erfolgsgeschichte. Doch «Mose» verändert auch die Lagune und viele fragen sich: hält er dem Klimawandel stand? Bei Hochwasser wird Luft in die Fluttore am Meeresboden gepresst, sie heben sich und schliessen die Lagune. Über 6 Milliarden Euro hat die innovative Anlage mit dem Namen «Mose» gekostet. Auch der Betrieb und der Unterhalt der insgesamt vier Barrieren zum Schutz von Venedig sind äusserst aufwändig. Trotzdem überwiegt der Nutzen die Kosten bei weitem. Denn die schweren Schäden, die die Hochwasser bisher regelmässig anrichtete, kosteten ein Mehrfaches. Die Erleichterung im Weltkulturerbe Venedig ist darum gross. Es gibt aber auch Kritik. Denn die Barrieren sind ein massiver Eingriff ins Ökosystem der Lagune. Und wegen des Klimawandels und des steigenden Meeresspiegels zeichnet sich ab, dass sie immer öfter und immer länger geschlossen bleiben müssen. Wird di

  • Im roten Winkel – Showdown im Burgenland

    17/01/2025 Duración: 26min

    Das Burgenland wird seit 60 Jahren von den Sozialdemokraten regiert. Die Wahl am Wochenende wird zum Showdown gegen die Freiheitliche Partei FPÖ. Mit Folgen für ganz Österreich. Hat die SPÖ im Burgenland ein Rezept gegen den Siegesszug der FPÖ unter Herbert Kickl? Das ländlich geprägte Burgenland im Südosten von Wien an der Grenze zu Ungarn und der Slowakei ist bevölkerungsmässig das kleinste Bundesland Österreichs. Lange lag es im toten Winkel Europas, direkt am Eisernen Vorhang und galt als Armenhaus des Landes. Doch seit dem Fall der Mauer ist es dank massiver Förderung der EU aufgeblüht und hat sogar das ehrgeizige Ziel, bis 2030 gleich viel Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren, wie es verbraucht. Seit 60 Jahren regieren die Sozialdemokraten das Burgenland, in den letzten 5 Jahren sogar mit einer absoluten Mehrheit. Heute ist nicht mehr der tote, sondern der rote Winkel Österreichs. Bei der Wahl am 19. Januar kommt es zu einem Showdown. Auch wenn die SPÖ klar gewinnen wird, könnten sich di

  • Spaniens Vorreiterrolle im Kampf gegen Gewalt an Frauen

    10/01/2025 Duración: 28min

    Machismo – das spanische Wort hat es sogar in die deutsche Sprache geschafft. Doch Spanien ist auch das Land in Europa, das sich am längsten schon der Bekämpfung machistischer Gewalt verschrieben hat: mit einem umfassenden Gesetz zum Schutz der Frauen. Vor genau 20 Jahren trat das spanische Pioniergesetz in Kraft. Als Folge entstanden beispielsweise eigene Gerichtsabteilungen, die sich ausschliesslich um Fälle von Gewalt an Frauen kümmern. «Von Gewalt betroffene Frauen befinden sich in einer besonders verletzlichen Situation» , erklärt Richterin Herminia Rangel, «dank der eigenen Gerichtsabteilungen fällt es ihnen leichter, Anzeige zu erstatten.» Auch in der polizeilichen Prävention und im Opferschutz hat Spanien neue Strukturen aufgebaut. So etwa mit einem ausgeklügelten Informationssystem, das mithilfe eines Algorithmus Risikoprofile von Tätern erstellt. Durchaus mit Erfolg: Spanien hat eine der niedrigsten Opferraten der Welt. Spanien war 2004 europaweit das erste Land, das derart umfangreiche Massnahme

  • «Best of»: Uruguay: Das Land der Ungläubigen

    03/01/2025 Duración: 30min

    Uruguay geht konsequent seinen eigenen Weg. Als laizistisches Land hat es die Religion aus dem Staat entfernt. Dies hat Folgen, die tief in Politik und Gesellschaft spürbar sind – und Uruguay so in vielerlei Hinsicht zu einem Sonderfall machen. Lateinamerika ist grossmehrheitlich katholisch geprägt. Manchenorts haben evangelikale christliche Bewegungen einen grossen Zulauf. Das Wort des Pfarrers hat bei vielen ein grosses Gewicht. Der Einfluss der Kirche auf die Politik ist dementsprechend gross. In Uruguay ist der Laizismus dagegen seit über hundert Jahren per Verfassung festgeschrieben. Das Land liess sich dabei von Frankreich inspirieren. Als Folge davon ist Uruguay das am wenigsten religiöse Land auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Die Folgen sind überall spürbar. Weihnachten gibt es offiziell nicht. Der Feiertag heisst hier «Fest der Familie». Kirchenräume werden vom Staat für soziale Einrichtungen genutzt. Und in gesellschaftspolitischen Fragen ist das Land progressiver als die Nachbarn. Der

  • «Best of»: Dem Krieg trotzen: Das Sarajevo Filmfestival

    28/12/2024 Duración: 26min

    Das Sarajevo Filmfestival ist das grösste Filmfestival in Südosteuropa. Dies allein ist bemerkenswert. Denn entstanden ist das Festival mitten im Bosnienkrieg, während der jahrelangen Belagerung Sarajevos. Aufgrund dieser Geschichte will das Festival mehr sein als ein reines Filmfestival. Selbst von den grausamen Folgen von Krieg und Nationalismus betroffen, hat sich das Filmfestival neben einer kulturellen auch eine aufklärerische und politische Mission gesetzt. Es versteht sich als Ort des Austausches, als Ort, der den Dialog über Landesgrenzen hinweg in der gesamten Region fördert. Gerade jetzt, wo weltweit die Spannungen wieder zunehmen und auch auf dem Balkan die Rhetorik aggressiver wird, ist dieser Ansatz so aktuell wie lange nicht. Davon ist der Festivaldirektor Jovan Marjanovic überzeugt. Doch nicht nur am Filmfestival, in ganz Bosnien Herzegowina sind die Folgen des Krieges weiterhin überall spürbar. Das Land ist weiterhin gespalten zwischen den einzelnen Volksgruppen. Bosnien ist geografisch und

  • Zwei Frauen – zwei Wege - ein Ziel: Frieden im Ostkongo

    20/12/2024 Duración: 25min

    Fifi Bauma und Queen Mwanze sind Kämpferinnen, die eine mit Waffen, die andere mit Worten. In einer Region, die geprägt ist von Krieg und Chaos. Ihr Schlachtfeld ist nicht das gleiche, doch sie verfolgen das gleiche Ziel: Frieden im Ostkongo. Das Portrait zweier Frauen in einer zerrissenen Welt. «Töten wird normal: Siehst du den Feind zuerst, tötest du ihn. Sieht er dich zuerst, tötet er dich». In der Welt von Fifi Bauma haben Gefühle keinen Platz, genauso wenig wie persönliche Gegenstände. Fifis Welt ist der Kampf, der Krieg. Gegen einen unbarmherzigen Gegner. Traumatisiert von Gewalt, Flucht und Armut, hat Fifi selbst zur Waffe gegriffen und sich einer Miliz angeschlossen. Sie ist vierundzwanzig. Der Tod kann jederzeit kommen. Dabei wünscht sich Fifi nur eins: Dass der Frieden im Ostkongo zurückkehrt. Der Tod ist auch ständiger Begleiter von Queen. Die Aktivistin setzt auf Protest, glaubt an Dialog, an die Kraft der Worte; und erlebt doch ständige Repression. «In diesem Land Aktivistin zu sein, heisst,

  • Libanon in Trümmern – was nun?

    13/12/2024 Duración: 27min

    Die Hisbollah dominierte die libanesische Politik. Doch der Krieg mit Israel hat die schiitische Miliz geschwächt und grosse Zerstörung nach Libanon gebracht. Wächst aus den Trümmern die Chance für einen politischen Neustart im zerrütteten Mittelmeerstaat? Die Druckwelle der Explosion hat im ganzen Quartier die Fenster zerschlagen, das Nachbarhaus liegt in Trümmern. Schon im Treppenhaus von Ali und Ria Charafeddines Wohnung liegen überall Glassplitter. Die Fenster und Türen sind aus den Fugen gesprungen. Ria Charafeddine steht fassungslos in der Wohnung. «Ich bin so wütend, wir haben nichts getan, wir sind keine Terroristen», sagt die Rentnerin, die gemeinsam mit ihrem Mann und einer Million anderer Libanesinnen und Libanesen vor den israelischen Angriffen geflohen war. Jetzt nach Beginn der Waffenruhe sind beide in ihre Heimatstadt Tyros im Süden Libanons zurückgekehrt und stehen vor einem Scherbenhaufen. Die Hisbollah («Partei Gottes») hatte vom Süden aus ein Jahr lang Israel beschossen, in Solidarität m

  • Energiewende in Dänemark – ein Vorbild für die Schweiz?

    06/12/2024 Duración: 29min

    Dänemark bleibt Weltspitze beim Klimaschutz. Die Schweiz dagegen ist im jährlichen Index ins Mittelfeld abgerutscht. Weshalb kommt der skandinavische Kleinstaat bei der Energiewende schneller voran? Augenschein in Kopenhagen und in der «grünen» Provinzstadt Sonderburg. «Amager Bakke» ist nicht nur die modernste Müllverbrennungsanlage der Welt. Sie ist auch eine Touristenattraktion, mit Skipiste auf dem Dach und einem «Gipfelkaffee». Jacob Hartvig Simonsen ist Direktor der Anlage, sie versorgt inzwischen mehr als 160.000 Haushalte mit Fernwärme und über 63.000 Häuser mit Strom. Nebenan steht eine Testanlage. Nächstes Jahr soll sie in Vollbetrieb gehen – und 500.000 Tonnen CO2 einfangen, per CCS-Technologie, also durch Abscheidung und Speicherung des klimaschädlichen Kohlendioxids, das auch bei der Müllverbrennung anfällt. Dänemark ist innovationsfreudig. Die Anlage ist bereit, die Finanzierung für den Betrieb in grossem Stil muss aber noch geklärt werden, sagt Simonsen. Projekte mit vergleichbarer Technol

  • Der lange Kampf gegen die Vergewaltigungskultur in Indien

    29/11/2024 Duración: 25min

    Vergewaltigt und ermordet – der Fall einer jungen Ärztin in Kolkata erschütterte diesen Sommer die indische Öffentlichkeit. Trotz monatelanger Demonstrationen ist der Fall noch immer nicht aufgeklärt. Es ist kein Einzelfall: Im patriarchalen Indien grassiert eine wahre Vergewaltigungs-Epidemie. Fast 90 Frauen werden in Indien jeden Tag vergewaltigt, oft von Gruppen, oft besonders brutal. Und das sei nur die Spitze des Eisbergs, sagen Expertinnen. Viele Fälle würden in Indien gar nicht erst angezeigt: Aus Scham, aus Angst vor den Tätern oder mangelndem Vertrauern in die polizeilichen Ermittlungen. Den Grund für die hohe Zahl von Vergewaltigungen sehen viele im indischen Gesellschaftssystem, das Männer traditionell höher wertet als Frauen. Schuld sei das patriarchalische System, sagt eine Demonstrantin in Kolkata. Schärfere Gesetze bis hin zur Todesstrafe für die Täter haben den Anstieg der Vergewaltigungen nicht verhindern können. «Um die Vergewaltigungskultur zu bekämpfen, muss man auch die Mikro-Aggressi

  • Unter Druck – Die Ukraine mit dem Rücken zur Wand

    22/11/2024 Duración: 25min

    Nach über tausend Tagen Krieg sind die Menschen in der Ukraine zermürbt. Sie wollen ein Ende des Krieges, aber kein Ende, das es Russland erlaubt, in wenigen Jahren die Ukraine erneut anzugreifen. Der ukrainischen Armee fehlt es an Soldaten, Waffen, Munition. Und es fehlt an einer klaren Strategie des Westens. Was ein US-Präsident Trump für die Ukraine bedeutet, weiss niemand. Wie zuverlässig Deutschland und Westeuropa hinter der Ukraine stehen, ist zweifelhaft. Unter dem steigenden Druck spricht auch die ukrainische Führung öffentlich über mögliche Verhandlungen mit Russland. Aber welche Chancen auf einen gerechten Frieden gibt es? Und wie empfinden die Menschen in der Ukraine diese Debatten? «Es verunsichert mich, und es tut weh, dass abgesehen von Slogans und schönen Worten wenig Taten folgen», sagt die Ukrainerin Ljudmyla Hotytsch. «Wir wollen den Krieg hier und jetzt beenden. Gebt uns die Mittel dafür. Ihr reicht uns eine Hand und fesselt die andere. So werden wir langsam sterben».

  • Baden verboten! Wie Englands Flüsse zu Abwasserkanälen wurden

    15/11/2024 Duración: 25min

    In Grossbritannien ist die Wasserversorgung keine öffentliche Dienstleistung, sondern ein privates Geschäft. Vor mehr als 30 Jahren verkaufte die Regierung die Wasserwerke. Dies hatte Folgen. Wasser wurde teuer, und Flüsse wurden schmutzig. Tausende Britinnen und Briten strömten Anfang November nach London. Viele waren blau gekleidet und trugen Plakate mit Botschaften wie «Cut the crap!» oder «Voters against Floaters». Übersetzt heisst das so ungefähr: «Hört auf mit dem Sch…», und «Wähler gegen schwimmende Exkremente». Es war eine Grossdemonstration gegen die Verschmutzung der britischen Gewässer und Küsten. Ein Problem, das eng mit der Privatisierung der Wasserversorgung verknüpft ist. Premierministerin Margaret Thatcher hatte sie 1989 vorangetrieben, um die Staatskasse zu entlasten. Private Investoren würden das völlig veraltete Kanalisationssystem schon sanieren, und zwar mindestens ebenso gut wie der Staat, lautete ihre Botschaft. Thatcher hatte sich verrechnet. Die Investitionen blieben aus. Das Kan

  • Grauzone: Was Russland in Afrika sucht

    09/11/2024 Duración: 30min

    Es geht um Rohstoffe, Rüstungsdeals und internationale Anerkennung. Im Schatten des Ukrainekriegs hat Russland seinen Einfluss in vielen afrikanischen Staaten ausgeweitet. Russische Paramilitärs spielen dabei eine Schlüsselrolle, wie das Beispiel Mali zeigt. «Wir wissen, dass die Russen heute die wichtigsten Partner der malischen Armee sind», sagt ein Goldhändler der Tuareg in der nordmalischen Stadt Gao. Man erkenne die russischen Kämpfer leicht an ihren Uniformen und Abzeichen und daran, dass die wenigsten Französisch sprächen. Der Kreml hat im letzten Jahrzehnt mit 43 afrikanischen Staaten Militärabkommen geschlossen. Er profitierte dabei vom schlechten Ruf des Westens. In unsicheren Sahelstaaten wie Mali ist die Verbitterung insbesondere gegenüber Frankreich gross. Russland inszeniert sich in Afrika gern als Gegenentwurf zu den alten Kolonialmächten. Doch selbstlos ist das russische Engagement nicht. Auch ist es begleitet vom Vorwurf schwerer Menschenrechtsverletzungen. Besonders im Fokus: die «Wagner»-

  • Israel – Wer stoppt den Krieg?

    02/11/2024 Duración: 27min

    Der Krieg im Nahen Osten dauert seit mehr als einem Jahr, Zehntausende sind getötet, Millionen vertrieben worden, im Gazastreifen, im Westjordanland, in Libanon. Israel will den «totalen Sieg» über islamistische Terrorgruppen, um jeden Preis. Wer gegen diesen Krieg ist, hat es schwer. Jede Woche demonstrieren in Israel Tausende: für die Freilassung der Geiseln, welche die extremistische Hamas vor mehr als einem Jahr in den Gazastreifen verschleppte, gegen die Regierung, welche die Geiseln in ihren Augen im Stich lässt. Anti-Kriegsdemonstrationen sind das jedoch nicht. Der eigene Schmerz blendet das Leiden der Zivilbevölkerung im Gazastreifen und in Libanon fast komplett aus. «Wir klammern uns an die Hoffnung, dass die Geiseln zurückkehren können. Erst danach können wir hoffen, dass aus den Trümmern etwas Besseres entsteht. Aber zuerst müssen die Geiseln zurückkommen», sagt die 30-jährige Adi, eine ehemalige Späherin der israelischen Armee. Die sogenannten «Tatzpitaniyot», die jungen Soldatinnen, die auf ihr

  • Japan kämpft gegen die Epidemie des einsamen Todes

    26/10/2024 Duración: 29min

    Japanerinnen und Japaner werden immer älter. Und häufig auch einsamer. So sterben immer mehr Menschen allein in ihrer Wohnung, ohne Angehörige, Freundinnen oder Freunde. Nun sucht Japan neue Wege im Kampf gegen den einsamen Tod. Es mag etwas gruselig anmuten: Im Sozialamt der Yokosuka gibt es eine Abstellkammer, in der fein säuberlich aufgereiht rund 150 Behälter stehen. «In jedem Behälter befindet sich eine Urne mit Asche und Knochenstücken, die nicht abgeholt worden ist», erklärt ein Gemeindeangestellter. Die nicht abgeholten Urnen stehen für ein Phänomen, das in Japan zunehmend zum Problem wird: Menschen, die im Alter vereinsamen. Wenn sie sterben, wird ihr Tod häufig erst sehr spät entdeckt. Japan versucht mit verschiedenen Ansätzen, das Problem des einsamen Todes zu entschärfen. Gemeinden etwa unterstützen Seniorinnen und Senioren dabei, im Voraus zu regeln, wie und wo sie bestattet werden sollen. Agenturen oder Vereine helfen den älteren Menschen, soziale Kontakte für den letzten Lebensabschnitt zu k

  • Uruguay: Das Land der Ungläubigen

    19/10/2024 Duración: 30min

    Uruguay geht konsequent seinen eigenen Weg. Als laizistisches Land hat es die Religion aus dem Staat entfernt. Dies hat Folgen, die tief in Politik und Gesellschaft spürbar sind – und Uruguay so in vielerlei Hinsicht zu einem Sonderfall machen. Lateinamerika ist grossmehrheitlich katholisch geprägt. Manchenorts haben evangelikale christliche Bewegungen einen grossen Zulauf. Das Wort des Pfarrers hat bei vielen ein grosses Gewicht. Der Einfluss der Kirche auf die Politik ist dementsprechend gross. In Uruguay ist der Laizismus dagegen seit über hundert Jahren per Verfassung festgeschrieben. Das Land liess sich dabei von Frankreich inspirieren. Als Folge davon ist Uruguay das am wenigsten religiöse Land auf dem gesamten amerikanischen Kontinent. Die Folgen sind überall spürbar. Weihnachten gibt es offiziell nicht. Der Feiertag heisst hier «Fest der Familie». Kirchenräume werden vom Staat für soziale Einrichtungen genutzt. Und in gesellschaftspolitischen Fragen ist das Land progressiver als die Nachbarn. Der

  • Grönland: Indigene Macht in der Arktis

    12/10/2024 Duración: 22min

    Die grösste Insel der Welt war lange Spielball fremder Interessen. Dänemark kolonisierte das Inuit-Volk, die USA errichteten Militärstützpunkte. Nun aber ist Grönland unterwegs in die Unabhängigkeit: mittels Milliardeninvestitionen in die Infrastruktur und einer selbstbewussten Aussenpolitik. Zwei Asphaltpisten machen Grönlands Zeitenwende deutlich: der Flugplatz im abgelegenen Narsarsuaq, zu Beginn der 1940-Jahre von den Amerikanern gebaut, steht vor der Schliessung. 500 Kilometer nordwestlich, in der boomenden Hauptstadt Nuuk, eröffnet Ende November der neue internationale Flughafen des aufstrebenden Landes. Mit der Neuausrichtung des Flugverkehrs vollzieht Grönland auch eine aussenpolitische Neuorientierung. Es geht zunehmend auf Distanz zur früheren Kolonialmacht Dänemark. Stattdessen sucht die Regierung in Nuuk die Nähe zu den direkten Nachbarn im Westen, im kanadischen Nunavut. Nach isländischem Vorbild möchte Grönland zu einem Hub zwischen Europa und Amerika werden. Grönlands Weg zur indigenen Macht

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